Chronik
Am 20. Januar 1928 erschien im Niddaer Anzeiger folgender Text:
Auf diese Anzeige hin kamen 20 interessierte Niddaer, die einen vorläufigen Vorstand wählten. An zwei Sonntagen führten die sportbegeisterten Werberitte durch, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Am 12.02. wurde dann zur Gründungsversammlung eingeladen. Es kamen 51 Personen und ein Vorstand wurde gewählt.
Das Jahr 1929 begann für den Verein mit der ersten Generalversammlung. Es sollte eine Halle gebaut werden, die dann jedoch vom Niddaer Gemeinderat abgelehnt wurde. In Verbindung mit dem Niddaer Herbstmarkt führte der Reit- und Fahrverein wieder eine Reitveranstaltung durch. Es wurden das Schulreiten und Gewandheitsreiten, das Schaufahren, eine Quadrille, das Jagdspringen und das Galoppreiten vorgeführt.
Am 5. und 6. Juli 1930 fand der erste große Reit- und Fahrturnier in Nidda statt, das Sonntags 2500 Besucher anlockte.
Nach der Übernahme der Regierung durch die NSDAP am 30. Januar 1933 ließ die Gleichschaltung aller nicht in der NSDAP organisierten Vereine nicht lange auf sich warten. Durch die Neuordnung der hessischen Reitervereine in Reiterstürme sollten die Reiter wie die SA oder die SS ausgebildet werden. Die Reiter gehörten nun im NSRK (Nationalsozialistisches Reiter Korps) zum SA Reitersturm 4/247, dazu gehörten die Jugendlichen der Reiter-Hitlerjugend. Am 25.6.1933 fand die 2. Gleichschaltung des Reitersturmes Nidda statt. Bei der 3. Gleichschaltung am 3. November schrieb der Oberreiterführer der SA-Obergruppe als Nachsatz in das Protokollbüchlein des 2. Vorsitzenden: "Dies soll die letzte (gemeint war die Gleichschaltung) und die erfolgreichste sein." Der Reit- und Fahrverein Nidda hatte aufgehört zu bestehen. Das Vereinsleben ruhte bis 1948.
Nach dem zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben erst zögernd wieder in Bewegung. Viele ehemalige aktive und passive Vereinsmitglieder waren gefallen, vermisst oder befanden sich noch in Gefangenschaft. So ist es nicht verwunderlich, dass erst 3 Jahre nach Kriegsende, also noch in der Zeit, als die Stadt Nidda reichlich von amerikanischen Soldaten bevölkert wurde, die Wiedergründung des Reit- und Fahrvereins Nidda und Umgebung erfolgte. Am 28. Februar 1948, im Jahre der Währungsreform, trafen sich 23 Pferdeliebhaber im Hotel Traube, um den von 1928 bis 1933 schon einmal bestehenden Verein wiederzugründen. Außerdem wurde beschlossen dem neugebildeten Hessischen Landesverband beizutreten. 1966 wurde der Bau einer Reithalle in Erwägung gezogen, die auf ein Geländestück im Eisenried gebaut werden sollte. Die Reithalle wurde am 10.11.1968 eingeweiht. In den nächsten Jahren finden Turniere, Lehrgänge und weitere Veranstaltungen in der neuen Reithalle statt. Die Zahl der Mitglieder steigt. Noch sind die Reiter und Fahrer des Vereins erfolgreich auf Turnieren.